@meini
Das ist gar nicht strittig. Wenn Lafontaine meint, Arbeitgeber hätten Arbeitnehmer
enteignet und das müsse rückgängig gemacht werden, heißt das genau das:
Enteignung von Unternehmern. Da helfen auch noch so bemühte Verniedlichungen
nicht.
Das Schlimme daran; ich glaube noch nichtmal, das er das ernst meint. Er braucht
nur wieder paar Schlagzeilen für die Benachteiligten dieser Gesellschaft, auf das
sie nicht vergessen, das er als ihr Retter in der Not erscheinen will. Das der Retter
in der Not selbst eher den Wohlstandsgeplagten zuzuordnen ist, sehen die Leute
dann schon nicht mehr...
Wobei bei einem ist er ja in seiner gesamten Laufbahn konsequent: in seinen
Bemühungen, Wohlstand zu vernichten (außer seinem eigenen , versteht sich),
in seiner Diktion, das Wohlstand stets der Grund sei, warum andere Elend leiden.
Das sind logische Fäden aus vergangenen Jahrhunderten...
Von der Art der Vorgehensweise gibt es übrigens sehr wohl unübersehbare
Parallelen (siehe auch Altkanzler Schmidts Vergleich): beide Demagogen
haben erst ein Feindbild aufgebaut und hinausposaunt, bis es Anklang in der
Bevölkerung fand, und dann ihren Radikalismus erst richtig ausgelebt...
Einfach darauf abzustellen (auf die uralte Diskussion, die nur noch zum Gähnen
animiert) Arbeitnehmer sollten mehr am Firmenerfolg beteiligt werden, ist
zu simpel, will nämlich keiner. Ich würde sowas sofort machen, dann könnte
ich nämlich auch das Risiko teilen - will aber dummerweise keiner. Es geht
rein um das urkapitalistische Spielchen, wie komme ich an das größte Kuchenstück,
ohne dafür viel tun zu müssen...insofern ist Lafontaine den
sinnbildlichen Heuschrecken ähnlicher als die vielgescholtenen Unternehmerchen
selbst (von unseren Finanzhaien mal abgesehen)...
Wie ein Deutschland unter einem gemäßigten Lafontaine aussehen könnte?
Abwirtschaften, Geschenke verteilen, dann in bewährter Diktion scheibchenweise
Steuern und Verschuldung hochschrauben und sich dann aus dem Staub machen,
damit andere seinen ideologischen Müll wieder wegräumen dürfen.
Was unter einem nicht gemäßigten Lafontaine passieren kann, daran denkt man
besser nicht. Er hat ja bereits einen Vorgeschmack darauf geliefert, als er kurzerhand
im Saarland das Presserecht ändern ließ, weil man im Zuge seiner Affären nicht
sehr wohlwollend über ihn berichtet hatte. Böse Zungen sprechen vom Berlusconi
der Linken...
Das der Mann keine Schmerzen kennt, sich auch rechter Attitüden zu bedienen,
hat er ebenfalls hinreichend bewiesen, wenn es darum geht, für politische Schieflagen
einen Schuldigen zu finden , ist er sich auch nicht zu schade, tief in den Schubladen
der Rechten zu kramen und Rußlanddeutsche und Spätaussiedler für die Schieflage
der Sozialsysteme verantwortlich zu machen.
Das er sich überall als Sozialist verkaufen will, ändert nichts an seiner Gefährlichkeit.
Auch Nationalsozialisten verstehen sich als Sozialisten...