Von ARD-Hörfunkkorrespondent Eberhard Nembach, Wien | | | | Elfriede Jelinek erhält den Literatur-Nobelpreis | | | | | | Elfriede Jelinek scheut die Öffentlichkeit �?sie wolle nicht nach Stockholm kommen hat sie gesagt, als sie erfuhr, dass sie den Literaturnobelpreis bekommen soll. Elfriede Jelinek ist in der Vergangenheit viel angefeindet worden, zu unbequem und kritisch war sie vielen Österreichern. Nach dem Skandal um ihren 1989 erschienen Roman "Lust", einem kalten und verstörenden Buch über männliche Gewalt und weibliche Sexualität zog sie sich aus der Medienöffentlichkeit immer mehr zurück. Massive Kritik am Irak-Krieg Ihre Stücke ließ die Jelinek nicht mehr in Österreich spielen, sondern in Deutschland, wo sie damit mehr Erfolg und weniger Ärger hatte. Erst im vergangenen Jahr traute sie sich zurück ans Wiener Burgtheater. Einem jungen Ensemble unter einem jungen deutschen Regisseur vertraute sie ihr monumentales Stück "Das Werk" an �?in dem es um Österreichs Geschichte, um Menschen und Technik und um die Kälte der Gesellschaft geht. Jelineks Stück „Das Werk" fiel in die Zeit des Irak-Kriegs, gegen den die Autorin wütend anschrieb. Ende 2003 hatte dann "Bambiland" Premiere, Jelineks Stück gegen den Irak-Krieg, in einer chaotischen Inszenierung von Christoph Schlingensief. | | | | Elfriede Jelinek 1999 in einem Wiener Cafe | | | | | | Elfriede Jelinek, die 1946 in der Steiermark geboren wurde, stammt aus einer slawisch-jüdischen Familie. Im Östereich der Nachkriegszeit litt sie unter der Verdrängung der Geschichte. Das war und ist für sie �?wie auch für andere österreichische Schriftsteller �?ein wesentlicher Antrieb beim Schreiben. Nobelpreis ist "keine Blume im Knopfloch Österreichs" Elfriede Jelinek, die öffentlichkeitsscheue Frau mit der charakteristischen Turmfrisur, ist mit ihren Theaterstücken und Romanen längst eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen im deutschsprachigen Raum. Ihr Roman "Die Klavierspielerin" wurde verfilmt. Gerade erst hatte sie Erfolg mit der Hörbuchproduktion "Jackie". Auch wenn sie ungern Interviews gibt: Als Schriftstellerin gibt Elfriede Jelinek keine Ruhe. Vor allem in ihrem Heimatland lässt sie nicht nach: Der Literaturnobelpreis für sie, so ließ sie wissen, sei nicht als Blume im Knopfloch Österreichs zu verstehen. |