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 | | From: Dieter 2001 (Original Message) | Sent: 8/29/2007 10:22 AM |
Wohin, Warum und Wozu ???
geht die Preistreiberei, die seit der Mehrwertsteuererhöhung im Spiel ist. Jetzt zum Beispiel die Milchprodukte. Das Jammern der Bauern gehört ja zum guten Ton. Aufgabe und Pflicht der Bauern im eigenen Land ist es, die Ernährung der Bevölkerung sicher zu stellen. Zweitrangig dabei ist es doch wohl, Ernährungsprodukte ins Ausland zu exportieren oder diese in die sogenannten erneuerbaren Energien umzuwandeln. Wie z. B. Getreide und Raps. Wenn Überschuss da ist dann bitte schön, aber nicht um Preise in die Höhe zu jagen. Die alternative Energie bringt dem Verbraucher keine Kostensenkung. Warum dann auch noch die Kosten für die Ernährung steigern. Dies stellt auch eine Gefahr für die allgemeine Gesundheit dar. Wenn man schon von der Kinderarmut redet, kann man sich vorstellen, das die Betroffenen sich dann auch keine Milch mehr leisten. Gleiches gilt aber auch für die Politik. Diese sehen ihre Hauptaufgabe nur darin, wo sie ihre Soldaten noch hinschicken können. Angeblich um das christliche Abendland zu erhalten. Die Grünen, haben sich da pflichtgemäß eingereiht. Sie sind so grün, wie die Tarnfarbe der Bundeswehr. Nach dem Motto, nicht nach dem Gewissen entscheide ich, sondern ich folge meinen Diäten. Man möchte sagen, esst euren Käse und trinkt eure Milch alleine. Ich jedenfalls habe die Möglichkeit, die Produkte in Polen günstiger einzukaufen, was ich dann auch machen werde. Denn der polnische Bauer scheint mir doch mehr gebeutelt zu sein als der nimmersatte deutsche Bauer
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Das hat nix mit Schnäppchenpreisen zu tun: in der heutigen Spirale der Einkommensentwertung gibt es keine Schnäppchen mehr. Da gibts nur noch die Frage: Kann ich mirs leisten oder nicht? Du kannst nicht im Ernst wollen, das hochwertiges Essen nur noch vom Einkommen abhängt, die Zeiten , wo es hieß: 'Fleisch am Wochenende' sollten endgültig vorbei sein! |
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 | | From:  Hahe_1 | Sent: 10/22/2007 2:32 PM |
Im internationalen Vergleich liegen die deutschen Lebensmittelpreise ja gar nicht so sehr hoch. Vielleicht gibt es ja auch Länder, in denen man dem Essen einen höheren Stellenwert gibt als bei uns. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass Franzosen beim Nahrungseinkauf den Preis so in den Vordergrund stellen wie die meisten Deutschen. Und, reicher sind die Franzosen ja wohl auch nicht. Dafür geben die eben weniger für Reisen aus. Ja nun, alles zusammen kann man eben nicht haben... |
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Naja die Franzosen werden genauso subventioniert (wenn nicht schlimmer) wie die Deutschen...also kein guter Vergleich, die würden bei Ende der Subventionen genauso Probleme bekommen wie wir auch. |
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 | | From:  Hahe_1 | Sent: 10/23/2007 3:20 PM |
Meine aber, mal gelesen zu haben, dass die Ausgaben der Franzosen für Lebensmittel deutlich höher sind als in Deutschland. Die relativ niedrigen Preise in Deutschland lagen ja auch an dem hohen Anteil der Discounter. Wenn aber dort die Konzentration weiter geht, dürfte es mit dem Wettbewerb und dem Preiskampf bald vorbei sein. |
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...dürfte es mit dem Wettbewerb und dem Preiskampf bald vorbei sein. Kein Zustand ist so schlecht als dass er nicht noch schlechter werden könnte! |
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Wenn aber dort die Konzentration weiter geht, dürfte es mit dem Wettbewerb und dem Preiskampf bald vorbei sein. Ironischerweise ist es aber ausgerechnet der Wettbewerb, der dafür sorgt, das die Konzentration weitergeht. Die Einkaufsmacht der Discounter drückt die Einkaufs- und damit die Verkaufspreise und genau das läßt kleinere Anbieter vor die Hunde gehen und treibt damit die Konzentration. Die einzige Abhilfe, die es geben könnte, wären regulierte Preise, aber das will ja niemand, dann wird sofort wieder das Schreckgespenst Planwirtschaft an die Wand gemalt - obwohl wir in anderen Bereichen sehr gut mit regulierten Preisen leben können. |
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 | | From:  Hahe_1 | Sent: 10/25/2007 4:09 PM |
Regulierte Preise? Willst Du wirklich DDR-Verhältnisse? Glaube kaum, dass das die Lösung wäre. Dass in Europa die Landwirtschaft nicht so recht funktioniert, liegt eher daran, dass zu viel reguliert wird, nicht zu wenig. Die Planwirtschaft ist eben einfach zu unflexibel und muss erst immer mühsam Angebot und Nachfrage koordinieren. Dass das oft nicht klappt spürt man an Schweinezyklen o.ä. Warum die Discounter gerade in Deutschland so stark sind - da spielen viele Gründe eine Rolle. Da ist die Geiz-ist-geil-Mentalität der Deutschen, da sind Investoren, die in Verkaufsflächen investieren, wobei größere Objekte vom Baurecht her eingeschränkt werden. Dadurch fließt viel Geld in Discounterläden. Mag allerdings sein, dass die Discounter ihren Höhepunkt schon erreicht haben, denn sie versuchen nun ihr Sortiment auch im Frischebereich auszubauen. Das widerspricht aber eigentlich dem konsequenten Discount-Gedanken mit wenigen Schnelldrehern. Insofern nähern sich Discounter und Supermärkte an. Obwohl viele Verbraucher anscheinend ein sehr dickes Fell besitzen, dürften die Lebensmittelskandale gerade einigen großen Ketten schon etwas geschadet haben. Nachdem etwa bei Real mehrfach umetikettiert wurde, ist man schon selbst Schuld, wenn man dort einkauft. Aber zurück zur Marktmacht. Falls die Marktanteile einzelner Anbieter noch weiter wachsen, werden sie sich so verhalten wie die Ölmultis oder Energiekonzerne. Sie werden die Lieferanten und die Kunden gleichermaßen ausquetschen. Leider ist das deutsche und europäische Kartellrecht ziemlich schwach. Da läge die Aufgabe der Politik, hier für mehr Konkurrenz zu sorgen, nicht in der Preisvorgabe vom grünen Tisch. |
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Wie kommt man eigentlich zu der Ansicht das teure Fleisch- und Wurstwaren beim Fleischer besser sind als beim billigen Discounter? |
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 | | From: Wolf45 | Sent: 10/26/2007 9:42 PM |
Das würde ich auch gerne wissen ;-) |
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 | | From: Wolf45 | Sent: 10/26/2007 9:44 PM |
PS: Geiz ist geil wurde zwar offiziell gestrichen, aber tatsächlich wird es uns die nächsten Jahre zumindest zu Recht begleiten. |
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Regulierte Preise? Willst Du wirklich DDR-Verhältnisse? Leg doch mal die Scheuklappen ab, es gibt nicht nur Schwarz und Weiß. Wir HABEN bereits teilregulierte Preise im Lebensmittelbereich, oder was meinst du, was Subventionen bewirken? Ab dem Moment, wo allerdings auch Subventionen nicht Marktkonzentration und Wettbewerbsverzerrung im Sinne vorangeschriebenem verhindern, sind weitere Regulierungsmaßnahmen gefragt, wenn man die Subventionen nicht ad absurdum führen will. Vorstellen könnte ich mir, das Erzeugerabgabepreise, also nicht Handelspreise, reguliert werden. Das schließt nicht den Wettbewerb für den Endverbraucher aus, aber sehr wohl, das bereits subventionierte Grundnahrungsmittel durch geballte Einkaufsmacht von Nahrungsmittelkonzernen und zu Lasten von Kleinbetrieben weiter im Preis gedrückt werden - denn das fördert nur die Konzentration und schadet langfristig dem Wettbewerb mehr. |
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Wie kommt man eigentlich zu der Ansicht das teure Fleisch- und Wurstwaren beim Fleischer besser sind als beim billigen Discounter? Diese grundlegende Ansicht gibt es meiner Meinung nach nicht, aber ich persönlich halte die Wahrscheinlichkeit, das die Wurst mit Haltbarkeitsdatum 1 Jahr und für 1,19�?minderwertiger ist als die vom Metzger aus eigener Schlachtung und mit Herkunftsnachweis für sehr wahrscheinlich... Mal abgesehen davon solltest gerade du doch noch die Unterschiede zwischen KIM Eiern und denen von Nachbar Bauers Huhn kennen.... |
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 | | From:  Hahe_1 | Sent: 10/27/2007 9:54 AM |
Natürlich haben wir in der EU teilregulierte Preise - hab ich doch auch in #19 geschrieben. Aber was hat das gebracht? Man kann auch sehr darüber streiten, ob es sinnvoll ist, Bauern in Europa hoch zu subventionieren und Anbieter aus der Dritten Welt damit zu diskriminieren. Auf diese Weise werden sowohl die Erzeuger in den Entwicklungsländern, als auch die Verbraucher in Europa benachteiligt. Wie die "test"-Zeitschrift zeigt, ist die Qualität der Discounter bei klassischen Discountartikeln wirklich nicht schlecht. Was anderes ist aber eben der Frischebereich. Der Kostendruck wirkt sich da schon auf die Qualität aus. |
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Was anderes ist aber eben der Frischebereich. Der Kostendruck wirkt sich da schon auf die Qualität aus. Es gibt Discounter wie Netto oder Kaufland die für Wurst- und Fleischwaren sowie für viele Käsesorten Frischetheken haben. Da diese Geschäfte einen großen Zulauf haben ist die frische Ware abends fast vollständig verkauft. Waren die der Hackfleischordnung, wie Hackkepeter, Schweinsgeschnetzeles, Chinapfanne und Gyros, unterliegen werden kurz vor Ladenschluss drastisch im Preis gesenkt und finden dann reisenden Absatz. Eine Filiale von Kaufland hat in Folge den Frische-Oskar erhalten. Am nächsten Tag erfolgt die Anlieferung von frischer Ware. Die Fleischereien hier in Dresden erhalten ihr Fleisch in der Regel vom Schlachthof und auch die Wurst aus Wurstfabriken. Ware die am Tag nicht verkauft wurde wird abends in die Kühlräume gebracht. Ebenso verfährt man mit Hackfleischprodukten und Aufschnitt. Am nächsten Tag wird das Hackfleisch etwas gewendet, das Graue nach innen und das rote nach Außen und kommt wieder in die Auslage. Aus Aufschnitt der schon etwas angetrocknet ist wird Soljanka und Wurstgulasch fürs Imbiss-Angebot zubereitet. Auf dem Land mag es ja noch Fleischer geben die den Mastochsen und das gute Magerschwein beim Bauern selbst aussuchen, selbst schlachten und verarbeiten, aber hier in der Stadt? Herkunftsangaben für das Fleisch und die Fleischerzeugnisse, sofern sie frisch sind, hägen auch bei den Dicountern aus. Benötige ich einmal größere Mengen an Fleisch oder Wurst fahre ich in eine Großfleischerei nach Radeberg und hole mir dort alles beim Werksverkauf direkt vom Erzeuger. Was nun die Produkte betrifft die entweder in Vakuumfolie oder unter Schutzatmosphäre verpackt sind muss man tatsächlich skeptisch sein, weil sich die Inhaltsstoffe dieser Waren wie ein Kapitel aus dem Lehrbuch der anorganischen und organischen Chemie liest. Aber das gilt wohl für alle Fertigprodukte in Blech, Glas oder Folie. |
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@capri
Die Ware an den Frischetheken der vermeintlichen Discounter ist auch nicht wirklich billiger als beim Fleischer. Billiger ist die abgepackte Ware aus dem Kühlregal und mit Vermerk 'Hergestellt für Lidl....' Und da ziehe ich jeden Fleischer vor, ob in oder außerhalb von Supermärkten. Im Übrigen tickt der Frischemarkt im Discounter genauso wie jeder Fleischer, wenn nicht gar schlimmer. Weißt was passiert mit Ware, die nicht verkauft wurde? Fleisch kommt erst in den Kühlvorraum, dort kommt biologisches Desinfektionsmittel drauf (vermutlich Alkohol), dann gehts wieder ab in den Kühlraum. Wird so länger haltbarer und erhält die Farbe, wurde mir erklärt. Wenn ichs nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, ich täts nicht glauben. Edeka bei uns in der Stadt. 'Wir lieben Lebensmittel' , war doch der Slogan, oder? |
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