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Sport : Doping: Soll man alle Weltrekorde aus den Listen löschen?
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Recommend  Message 1 of 2 in Discussion 
From: hugo  (Original Message)Sent: 10/23/2003 2:31 PM
Gegen das Reinheitsgebot
Ein gigantischer Dopingskandal zieht immer weitere Kreise - nun steht auch der schnellste Europäer unter Verdacht
VON REINHARD SOGL

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Positiv getestet: Auch der Weltklasse-Sprinter Dwain Chambers machte sich vermutlich mit einem Designer-Dopingmittel fit für die Aschenbahn. (rtr)
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Alle Weltrekorde aus den Listen löschen und ganz neu anfangen; zu viele Indizien sprächen dafür, dass zu viele Rekorde mit chemischer Hilfe errungen worden sind. Ein Neubeginn, jetzt, in der post-anabolen Zeit. Die Argumente waren dieselben, mit denen Helmut Digel, Ex-Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV), und der norwegische Sportpromoter Sven Arne Hansen diesen Schnitt forderten. Digel wollte ihn im Jahr 2000 machen, Hansen 2004. Beide scheiterten beim Internationalen Leichathletik-Verband (IAAF). Dass Digel abgewiesen wurde hat sich in diesen Tagen als nicht eben nachteilig erwiesen, während die IAAF den Bescheid für Hansen überdenken sollte. Denn zu viele Leistungen, die in den vergangenen drei Jahren aufgestellt wurden, haben den Ruch des Verstoßes gegen das Reinheitsgebot.

So seit gestern auch der Europarekord von 9,87 Sekunden über 100 Meter von Dwain Chambers, den der Brite am 14. September 2002 in Paris einstellte. In jenem Rennen, das als das schnellste überhaupt in die Sportgeschichte einging: Der US-Star Tim Montgomery benötigte nur 9,78 Sekunden, so wenig, wie noch kein Mensch vor ihm. Es war nicht das erste Mal, dass sich Montgomery und Chambers über den Weg liefen, und ihre Pfade dürften sich bald wieder kreuzen. Vor den Schranken eines Bundesgerichts in San Francisco nämlich, wohin rund 40 Weltklasseathleten einbestellt wurden, um von diesem Donnerstag an über die Firma Bay Area Laboratory Co-Operative (Balco) aus Burlingame auszusagen.

Montgomery wie seine Lebensgefährtin und Sprint-Olympiasiegerin Marion Jones als Zeugen, Chambers wohl als mutmaßlicher Täter. Wie der britische Guardian berichtete, gehört der schnellste Mann Europas zu jenen Athleten, in deren Urin das Doping-Kontrolllabor in Los Angeles das bisher nicht nachzuweisende Steroid Tetrahydrogestrinone (THG) gefunden hatte. Mehr aus Zufall, weil ein neidischer Trainer der US-Anti-Doping-Agentur (Usada) eine Spritze zusteckte, die Spuren des bis dahin unbekannten Schnellmachers aufwies.

Der neben Chambers andere bekannte Name auf der mutmaßlichen Sünderkartei ist jener des in diesem Jahr weltbesten Kugelstoßers Kevin Toth, der freilich ebenso wie der Brite bis zur Prüfung der B-Probe als unschuldig zu gelten hat. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Ergebnisse von Erst- und Zweittest unterschiedlich ausfallen, tendiert freilich erfahrungsgemäß gegen Null.

Für Toth und Chambers ist Olympia 2004 in Athen damit in weite Ferne gerückt, weil Doping mit muskelaufbauenden Steroiden von der IAAF mit einer zweijährigen Sperre bestraft wird. Gut möglich angesichts der weltweit gelagerten hunderten Urinproben, von denen nun ein Großteil nachträglich auf THG untersucht werden soll, dass in Athen gänzlich andere Starter zu sehen sein werden als noch bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft vergangenen August in Paris.

Die damalige Doppel-Weltmeisterin Kelli White aus den USA muss ihre beiden Goldplaketten zurückgeben wegen der Einnahme des verbotenen Stimulanzmittels Modafinil. Verschrieben bekommen haben will sie das Medikament wegen der angeblichen Schlafstörung Narkolepsie von einem Kinderpsychiater namens Brian Goldman. Es ist gewiss kein Zufall, dass der Mediziner 20 Jahre lang Mitarbeiter von Balco war, wie es auch kein Zufall ist, dass nun Chambers in Verdacht geriet. Der Londoner Sprinter trainiert mit White in San Francisco bei dem gebürtigen Ukrainer Remy Korchemney, der 1972 Doppel-Olympiasieger Waleri Borsow Beine machte. Jenem Coach, und das ist gewiss nicht der kleinste Stein im mafiösen Mosaik, der gemeinsam mit Balco-Besitzer Victor Conte den ZMA Leichtathletik-Club gründete, dem auch White angehört.

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Tetrahydrogestrinone
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<SPACER type="block" height="1" width="1" /> Das Steroid Tetrahydrogestrinone (THG) ähnelt in seiner chemischen Struktur den Anabolika Gestrinon und Trenbolon. Gestrinon steht auf der Liste der weltweit verbotenen Dopingmittel, THG zählt wie Trenbolon zu den artverwandten Substanzen und ist damit ebenfalls verboten. Laut dem Kölner Dopingexperten Professor Wilhelm Schänzer sind zur Schaffung des Steroids THG vier Wasserstoff-Atome in Gestrinon eingeführt worden. Der Chef der amerikanischen Anti-Doping-Agentur, Terry Madden, nennt THG ein hoch entwickeltes Designer-Steroid. usp
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ZMA ist die Abkürzung einer Formel für eine Verbindung aus Zink, Magnesium und einem B6-Vitamin, die Victor Conte reich gemacht hat. "Das Zusatzmittel war ein gigantischer Erfolg", sagte Goldman der Zeitung Mercury News. Das Präparat entwickelte sich zum Verkaufsschlager des Nahrungsmittelherstellers und -vertreibers Balco, nachdem eine wissenschaftliche Studie nachgewiesen haben wollte, dass die Substanzen den Testosteronspiegel im Körper erhöhen, der wiederum maßgeblich das Muskelwachstum beeinflusst.

Doping auf legale Weise sozusagen, weil diese Stoffe nicht auf der Verbotsliste stehen. Mitautor der Studie übrigens war Conte selbst, was sich aber offensichtlich nicht negativ auf die Glaubwürdigkeit auswirkte. Zu den Kunden der Firma Balco, die auch Urin- und Bluttests für Athleten durchführt zur angeblichen Ermittlung von Mangelerscheinungen, und dessen Vetriebstochter SNAC Systems zählten und zählen eine ganze Reihe Weltstars, aber auch und gerade Größen aus dem US-Ligensport. Nachdem die so genannte Studie veröffentlicht war, stieg der Umsatz von SNAC von 75 000 Dollar im Jahr 1998 auf 1,77 Millionen Dollar in 2000. Wie Conte den Mercury News sagte, sei ZMA seit 1999 weltweit durch 50 Händler für 100 Millionen Dollar verkauft worden.

Der Handel mit Nahrungsergänzungsprodukten für Athleten wie ambitionierte Hobbysportler ist ein gigantisches Geschäft. Dass solche Produkte aus der Grauzone zwischen Nahrung und Pharmazeutika immer wieder zu Dopingfällen führen, weil sie oft mit dem verbotenen Anabolikum Nandrolon verunreinigt sind, schreckt die Kundschaft nicht ab. Wie das US-Fachblatt Nutrition Business Journal berichtete, beläuft sich der Umsatz allein in den USA auf geschätzte 1,9 Milliarden Dollar.

Craig Masback, Präsident des US-Leichtathletik-Verbandes, spricht von einem "nationalen Problem" und verlangt Gesetze gegen den Missbrauch. "Kinder in der Highschool, der Junior-Highschool und im College nehmen solche leistungssteigernden Substanzen. Sie stehen unter dem Einfluss von diesen Labor-Gurus. Wir haben hier nicht nur ein Leichtathletik- oder Baseball-Problem", sagte Masback. Seine Forderung trifft sich mit Digels Wünschen. Angesichts eines der größten Skandale der Sportgeschichte, der die Dimension des Staatsdopings in der früheren DDR erreichen könnte - auch dort wurden gezielt Pharmazeutika allein zur Muskelmast entwickelt und eingesetzt, hier wie dort sind Menschen die Versuchskaninchen - ruft auch Digel nach dem Staat. Im Gespräch mit der FR forderte er erneut ein von Bundesinnenminister Otto Schily abgelehntes Anti-Dopinggesetz.

http://www.fr-aktuell.de/fr_home/startseite/?cnt=326522


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From: MSN NicknamejomibiSent: 10/31/2003 2:07 PM
                                      Alles Betrug !