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 | | From: Toni (Original Message) | Sent: 2/17/2000 5:40 AM |
Hallo, Ihr da an den Bildschirmen - was haltet Ihr eigentlich von der deutschen Bildungslandschaft - bringt der am 11.03.2000 in Berlin geplante Sternmarsch etwas? Was kann man noch tun, um unseren vom Volke gewählten Politikern auf die Finger zu klopfen, damit wir sagen können, unsere Kinder können noch etwas lernen? |
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 | | From: Anoli | Sent: 3/4/2000 9:20 PM |
Peter, ich geb dich schon recht, was die Qualitätsverbesserung der Bildung durch Privatisierung angeht. Trotzdem denk ich, dass dann ja wohl der bestimmt, welche Werte an der Schule hochgehalten werden, dessen Geld drinsteckt. Und da weiß ich nicht so recht, ob das im Grundsatz zu kontrollieren bzw. zu beeinflussen wäre. Ich hab da eher Zweifel. Bis jetzt sind die Schulen vom Kommerz noch relativ verschont geblieben und das fand ich eigentlich gut so. Leider hab ich aber auch keine Hoffnung, dass Politiker an den derzeit veralteten Strukturen was ändern, also.... Freundliche Grüße, Anoli |
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 | | From: diskus | Sent: 3/5/2000 2:25 AM |
es ist richtig, dass wir im internationalen vergleich nicht gerade obenan stehen, was schulbildung anbetrifft (je nachdem, wonach da bemessen wird).
es stimmt auch, dass ein privatisieren des schulsystems teilweise bessere lehrerleistung, besseres lernangebot und effektiveres lernen mit sich braechten.
das aber kostet geld und muss bei privatisierten schulen vermutlich von den eltern aufgebracht werden. da wird sich rasch die bessere schule in der einkommensstaerkeren gegend ergeben und der kampf, sein kind auf die bessere schule schicken zu wollen, ohne dass das eigene einkommen dies zulaesst (siehe ausland).
auch ist in anderen systemen zu beobachten, dass privatisierte schulen oft eine fruehzeitige spezialisierung und fachausrichtung vermitteln, und zwar zu lasten einer breit angelegten allgemeinbildung. dahinter steht durchaus das konzept, in moeglichst kurzer zeit eine moeglichst grosse anzahl an schuelern moeglichst schnell und jung mit einem abschluss zu versorgen, damit diese dann so frueh wie moeglich produktiv und steuerbringend ins berufsleben einsteigen.
das schafft in gewisser weise den 17-jaehrigen computerspezialisten, der keine zweite fremdsprache spricht und weder goethe's faust noch ein wort latein kennt.
mit derartig altklugen langweilern, die der horror einer jeden anspruchsvolleren unterhaltung ueber bits und bites hinaus sind, hat man in asien viel zu tun.
die koennen zwar schon in der pubertaet aus dem stegreif programmieren, muessen aber (tatsaechlich!) als junge erwachsene kurse besuchen, um wenigstens ein mindestrepertoire an kultur-/geschichte-/literatur zu beherrschen, bevor sie als moeglicher fuehrungs- nachwuchs auf andere menschen losgelassen werden.
ja, heute ist der nur-computerspezi gefragt, aber morgen ist das eine allgemeine anforderung neben anderem. also, computerlehre mit in die lehrplaene, aber die breit angelegte faecherstruktur beibehalten und auch ein jahr laenger schulzeit als im internationalen vergleich in kauf nehmen. das zahlt sich spaeter mehrfach wieder aus.
man darf auch nicht vergessen, dass das traditionelle berufsbild, einmal gewaehlt - mehr oder weniger ein leben lang dabeigeblieben, im wandel ist zugunsten
der ausuebung mehrerer unterschiedlicher berufe in einer lebensarbeitszeit. da ist eine breite fundierte allgemeinbildung unerlaessliche voraussetzung fuer flexibilitaet und auswahlmoeglichkeiten.
abschliessend: ich habe nie weniger als eine stunde anreise, sowohl zur "volksschule" als auch zum gymnasium gehabt, und dennoch ein ordentliches abitur gemacht und zu keiner zeit unter dem auch damals vergleichsweise langen schulweg gelitten (eher vielleicht meine eltern).
(sorry fuer die laenge des beitrages) |
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 | | From: Toni | Sent: 3/14/2000 4:51 AM |
Jedenfalls war der Sternmarsch kein Reinfall, wie viele es prophezeit hatten. Das Anliegen Bildung liegt also noch vielen am Herzen. Wenn das Wetter in Berlin besser gewesen wäre, wären noch viel mehr gekommen. Nur ist eben ein Sternmarsch in einer Stadt viel zu wenig. Da müßte viel mehr geschehen. Viele Aktionen in vielen Städten.... Gruß Toni |
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 | | From: fly2 | Sent: 3/14/2000 6:27 PM |
Das Problem ist weder der weite Schulweg, noch die Frage, ob die Schule auf dem Land oder in der Stadt liegt. Das Problem ist einerseits ein Lehrplan, der der Zeit hinterherkinkt, und, vor allem der Beamtenstatus der Lehrer. Solange er nichts besonders schlimmes anstellt, wird er regelmässig befördert und muß eigentlich nur hoffen, das er einigermassen schonend und gesund das Rentenalter erreicht. Ganz sicher sähe die Sache ganz anders aus, wenn die Lehrer tagtäglich ihr Fachwissen und ihre Leistung neu beweisen müssten. So wie es von jedem von uns immer wieder neu gefordert wird. |
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 | | From: Toni | Sent: 3/15/2000 5:35 AM |
Aber wenn nun mal auch Lehrer fehlen.... Wieviel ausgebildete Lehrer bekommen nach dem Studium keine Stelle, und um nicht arbeitslos zu sein, arbeiten sie in anderen Berufen. Ist das die Lösung? Man sollte langsam auch den "dauerkranken" Lehrern auf die Finger schauen! Mit schulischen Grüßen Toni |
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Also ich finde es gut, daß das Bildungssystem noch (!) in der Länderhoheit liegt - weil ich in Bayern lebe und hier wegen einer (noch einigermaßen, mit Abstrichen) vernünftigen Schulpolitik "die Bayern am klügsten sind". Siehe Pressemeldungen der letzten Tage. Ansonsten hat es inzwischen auch ein bayerischer Lehrer schon schwer, "einigermaßen gesund" das Rentenalter zu erreichen. Massive körperliche Bedrohung der Lehrer durch Schüler sind an der Tagesordnung. Lehrer heute sind arme Schweine, die nicht mehr wissen, wie sie der Rowdies (pro Klasse 1 - 3 Stück meist) Herr werden sollen. Bis so einer von der Schule fliegt, muß er den Lehrer vorher fast umgebracht haben - Verweise haben keine Wirkung mehr. Junglehrerinnen werden mit Kreide beworfen und begrapscht, bis sie heulend aus dem Klassenzimmer laufen. Männliche "Muskelpaket-Lehrer" haben noch die Chance, ernstgenommen zu werden - aber wenn Ihnen dann dochmal die Hand ausrutscht, erstatten die Rowdie-Eltern Anzeige... Es kann aber nicht Sinn der Bildung sein, daß Junglehrer erstmal Karate lernen müssen als Hauptqualifikation für das Lehramt? Zu Privatschulen: in meiner Kindheit ging - wer was auf sich hielt - auf ein Öffentliches Gymnasium. Auch die "Reichen". Die Privatschulen hatten im Volksmund den Ruf: hier gehen die Dummen hin, die woanders die Aufnahmeprüfung nicht bestehen. Heute aber könnte es sinnvoll sein, seine Kinder auf Privatschulen zu schicken, da hier jeder wohl der "Privaten Hausordnung" unterliegt, so daß wieder gelernt werden kann statt zu schlägern. |
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 | | From: Anoli | Sent: 3/15/2000 7:29 PM |
Das Argument, dass bei Privatisierung des Schulsystems die Bildung von der sozialen Situation der Eltern abhängt, ist nicht von der Hand zu weisen. Aber alte Strukturen aufzubrechen bzw. ein paar kleine Reformen durchzusetzen - das müsste doch möglich sein! Warum z. B. nicht statt Schulschließungen kleinere Klassenstärken zulassen (natürlich muß das im Rahmen des Vertretbaren sein, aber die Grenzen könnten doch neu gesetzt werden) - das würde besseres Lernen für die Kinder bedeuten, mehr Lehrer könnten eingestellt werden, die Kinder hätten nicht so große Schulwege. Diskus, ich bin auch in die Schule gefahren, aber da war Schulbusfahren noch kein Krieg! Während in Reisebussen Sicherheitsgurte eingeführt werden, stehen in Schulbussen die Kinder samt ihren Ranzen etc. Bei einer Bremsung kann man sich vorstellen, was passiert. Im Bus regiert das Gesetz des Stärkeren, da kann man sich auch nicht einfach irgendwo hinsetzen, da wird geprügelt, gestohlen, zerstört und das sehr massiv teilweise. Die Schule ist nicht zuständig, der Busfahrer auch nicht (er muß nur befördern) - die Eltern haben die Verantwortung (und die sind nicht dabei). Viele Eltern haben aufgegeben, gegen diese Gewalt anzugehen, denn sich wehren bedeutet vielfach für das Kind: Rache und noch größere Probleme. Also vielleicht ist das ja auch bloß bei uns so, ich möcht das nicht verallgemeinern. Aber dass viele Eltern davor Angst haben und das ihren Kindern lieber ersparen möchten, das kann ich verstehen. Nicht alle Kinder sind durchsetzungsfähig und halten diesen Stress gut aus. |
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 | | From: Toni | Sent: 3/17/2000 6:25 AM |
Hallo, Anoli! Schön wäre es - kleinere Klassenstärken, mehr Lehrer einstellen.... aber da fehlt meines Erachtens etwas in Deiner Betrachtungsweise. Das Geld - solange man die Milliarden zum Fenster rauswirft (z.B. die teilweise extrem teuren neuen Regierungsbauten in Berlin), wird man dem Bildungsressort von Jahr zu Jahr die Mittel beschneiden. Seit 1991 zum Beispiel hat man in Berlin die Mittel für Schule um über 50% gekürzt. Und immer wieder die Schüler, Eltern und Lehrer vertröstet oder mit - wie sollte es auch anders sein - falschen Versprechungen abgespeist. Das kann's ja nun eigentlich nicht sein. Solange die Politik (und damit die Politiker) in unserem Land käuflich ist, wird sich nie was ändern - das heißt für meine Begriffe, alle, die noch etwas von der Bildungspolitik (und nicht von dieser) müssen sich immer wieder mit kleinen Aktionen wehren. Irgendwann ist das Faß übervoll........! Gruß, Toni |
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 | | From: Anoli | Sent: 3/17/2000 7:46 PM |
Hallo Toni, ja ich weiß, letztlich ist es alles eine Frage des Geldes. Aber Geld ist da, nur ist es falsch verteilt bzw. wird unsinnig oder uneffektiv verwendet (dazu braucht man sich bloß mal die Berichte des Bundes für Steuerzahler anschaun). Ich find, die Eltern müssen sich einfach stärker und deutlicher artikulieren, steter Tropfen höhlt den Stein. Bildung muß Wahlkampfthema werden (wenn dann auch nur die Hälfte Versprechen gehalten würde, wäre das besser als gar nix). Unser Kultusminister in Sachsen gibt sich ja auch gern bürgernah (er schaltet öfter mal eine Hotline, da kann man seine Sorgen loswerden - der Nutzen sei dahingestellt) und verspricht viel. Die Realität sieht wie bei euch dann ganz anders aus. Erst wenn dann die Kinder durchdrehen, wie in Meißen geschehen, verfallen sämtliche Verantwortliche in hektische Aktionen, da wird diskutiert ohne Ende, dabei sind die Zustände schon lange bekannt, nur ausgesprochen dürfen sie erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Bei uns halten zur Zeit Eltern und Schüler eine Schule besetzt, um die drohende Schließung zu verhindern. Das wird vielleicht nix nützen, aber es bringt zumindest ein paar Leute dazu, zu begreifen, dass Eltern und Kinder sich nicht mehr einfach mit paar netten Worten abspeisen lassen. Grüsse, Anoli |
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 | | From: Toni | Sent: 3/21/2000 6:07 AM |
Ich finde es super, wenn sich Eltern und Schüler noch zu spontanen Aktionen zusammenfinden. Aber leider sind das immer nur Einzelaktionen. Die meist nur kurz aufhorchen lassen und irgendwann geraten sie in Vergessenheit. Frage: Was sind die Gründe dafür, das Bildung in Deutschland immer mehr als Stiefkind der Politiker behandelt wird? Nur als Beispiel: Unser Senator Böger war zu einer Versammlung des Landesschulbeirates Berlin - in dessen Vorstand ich bin, und hat schöne Worte geredet - er wolle dafür sorgen, das Bildung wieder Bildung wird, er wolle Lehrer einstellen, um die massiven Stundenausfälle zu kompensieren und so weiter, und so weiter - und was steht gestern in der "Berliner Zeitung"? Es werden 1800 Lehrerstellen in Berlin gestrichen. Da geht einem doch die "Hutschnur" hoch. Schön reden können sie alle - aber was tun? Warum, verdammt noch einmal, kann man Politiker nicht strafrechtlich verfolgen, wenn sie Wahlversprechen nicht einhalten? Und deswegen, weil diese Politiker in der ganzen Bundesrepublik verteilt sind, müßten Eltern, Schüler und Lehrer in ganz Deutschland was gegen die Bildungspolitiker unternehmen. Sicherlich, es gab auch vernünftige Politiker, die das erreichen wollten, was sie versprochen hatten - aber was war? Es wurden ihnen so viel Steine in den Weg geräumt, das eine Wahlperiode zum Erfüllen ihrer Versprechen nicht ausreichte oder aber sie gaben entnervt auf. Warum können wir (das Volk) nicht einmal mitbestimmen, den Hirnis da oben mal zeigen, was wir eigentlich wollen, warum kann der deutsche Politiker immer noch machen, was er bzw. die Wirtschaft will. Mittlerweile bin ich richtig sauer und auf dem Pfad der Entscheidung: Weitermachen oder, wie viele andere auch, resignieren. Gruß Toni |
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 | | From: Anoli | Sent: 3/21/2000 7:44 AM |
Du hast recht, es sind meist nur Einzelaktionen, aber ich halte sie trotzdem für sinnvoll, einfach weil Menschen da agieren statt immer nur hinzunehmen. Auswirkungen einer verfehlten Bildungspolitik lassen sich meist erst nach langer Zeit erkennen. Und Politik rechnet nun mal nach Wahlperioden - da wird kurz vorher mal eine werbewirksame Aktion gestartet - und leider geben sich die Wähler dann damit zufrieden. Außerdem denk ich, interessiert viele die Bildungspolitik gar nicht so, bei über 4 Millionen Arbeitslosen kann ich das sogar verstehen. Gerade deshalb ist es doch wichtig, dass es Leute gibt, die sich längerfristig dafür stark machen, also gib nicht auf. Am Ende sind es nur wir Eltern, die den nötigen Druck ausüben können, andere machen es ganz sicher nicht für uns.
Grüsse, Anoli |
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Meine Kinder gehen auf eine Privatschule die von der evangelichen Kirche gegründet wurde. An dieser Schule ist es den Kinder möglich von der 1.Klasse bis zu zeit noch 10.klasse durch zugehen, ab klassenstufe 7 ist es eine Gesammtschule. Ich finde alle Schulen sollten so auf gebaut sein, damit hat jedes Kind die gleichen möglichkeiten. Allerdings wäre es schön wenn die Schulen noch eine Oberstufe hätten die bis zu Abitur geht. Meiner Meinung nach sollten die Regierungen nicht unser Sauer verdientes Geld an andere Länder ausgeben, sonder lieber erstmal im eigenen Land die Arbeitslosigkeit und die Verarmung vieler Familien mit mehr als zwei Kinder stoppen. |
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 | | From: nnorwy | Sent: 4/14/2001 6:41 PM |
die erfahrung, die donathdolly über die zustände in schule schildert, wie da schüler mit lehrern umgehen etc. kenne ich auch.... die ursachen sind vielfältig. wichtig ist immer, die basis des ganzen zu betonen , die wirtschaftsform. eine kapitalistisch geprägte gesellschaft, die die leute gemäß den hauptprinzipien des kapitalismus LEISTUNGSPRINZIP und KONKURRENZPRINZIP in blinder leistungs- und konsumierwut gegeneinanderjagt muß logischerweise solche ergebnisse produzieren : gejagte, gehetzte eltern perspektivlose hauptschulabgänger, die keine chance auf dem kapitalistischen arbeisMARKT (wo sie als DING betrachtet werden) haben, desillusionierung über die völlig falsch geleiteten geldströme mit den entsprechend katastrophalen ausstattungen im kultusbereich ... die lösung kann natürlich NICHT eine privatschulförderung sein, das führt zu elitenbildungen, sondern z.b. : hört endlich auf damit , die lügnerpolitiker zu wählen ,die DAS ALLES SO beschlossen haben.... |
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 | | From: Lupus | Sent: 11/5/2001 12:05 AM |
eine kapitalistisch geprägte gesellschaft, die die leute gemäß den hauptprinzipien des kapitalismus LEISTUNGSPRINZIP und KONKURRENZPRINZIP in blinder leistungs- und konsumierwut gegeneinanderjagt muß logischerweise solche ergebnisse produzieren : gejagte, gehetzte eltern perspektivlose hauptschulabgänger, die keine chance auf dem kapitalistischen arbeisMARKT (wo sie als DING betrachtet werden) haben... ...die lösung kann natürlich NICHT eine privatschulförderung sein, das führt zu elitenbildungen... Hallo, was schwebt Ihnen vor? Von der Windel in die Rente? Ist Ihnen schon mal der Gedanke gekommen, wovon ein Staat, eine Gesellschaft, ein Volk lebt? Was haben Sie gegen Eliten? Eliten sind doch besonders leistungsfähig, wäre das nicht eine Chance für Sie und Ihresgleichen auf Kosten anderer ein menschenwürdiges Leben zu führen? Mein lieber Proletarier, ich empfehle Ihnen: Ab, nach Nord-Korea, da haben Sie eines der letzten Arbeiter- und Bauernparadiese und wenn Sie sich beeilen, treffen Sie dort sogar noch ein paar Lebendige an, aber beeilen Sie sich, auch die sind schnell verhungert! So, und nun ballen Sie ruhig Ihre Arbeiterfäuste und träumen Sie weiter vom Klassenkampf. Für den Wirtschaftlichen Hintergrund, Ihren Lebensstandard und Ihre Sicherheit, sorgen ja zuverlässig die Scheisskapitalisten |
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 | | From: Nor | Sent: 12/5/2001 1:26 AM |
Es gibt in jedem Beruf Flöten. Aber nirgendwo gibt es soviele wie im Öffentlichen Dienst, und ganz besonders viele bei den Lehrern. Warum ist das so? Weil die Lehrerausbildung die Schritte, die zur heutigen Verblödung der Schüler geführt haben, in den Lehrerakademien, heute Pädagogische Hochschulen oder gar Universitäten, bereits in den siebziger Jahren vorweggenommen hat, als es besonders chick galt, wenn ein Deutschleher die Rechtschreibung nicht beherrschte oder ein Mathematiklehrer trotz größter persönlicher Bemühungen nicht über den Sinus hinauskam. Ein Leher, kürzlich von mir auf dem Schulhof befragt: "Sind sie Lehrer?" Ernsthafte und ehrenvolle Antwort: "Nein, ich bin Methodiker und Didaktiker." Da wußte ich alles. Lehrer sind gelegentlich nur etwas ältere Schüler, denn sie haben nie die Chance, etwas Richtiges zu lernen, haben Angst vor der rauhen, leistungsbezogenen Wirklichkeit im Berufsleben und begnügen sich lieber mit dem, was sie von Kindheit an kennen, die Schule. Sie wenden sich darum instinktiv gegen alles, was mit Wirtschaft und industrieller Fertigung, sowie dem Schaffen von Wertschöpfung zu tun hat und widmen sich lieber ihrer eigenen Verwaltung. Jeder, der richtig im Leben steht, bemerkt doch unversehens, daß Lehrer meist nur mittelmäßig oder unterdurchschnittlich engagiert sind, tagsüber viel schlafen und deshalb abends die Tennisplätze belegen. :-) Man berücksichtige bitte auch mal die erschreckend hohen Zahlen politsch engagierter Lehrer, die diese Tätigkeit nur deshalb ausüben und in ihr aufsteigen können, weil sie dafür prädestiniert sind, die fünfzehn Jahre, die sie in den Ortsverbänden dafür ansässig sein müssen, auf einer Arschbacke abzusitzen und ggf. sogar noch mit Beurlaubung vom Dienst und somit von der Allgemeinheit bezahlt werden. Ich hatte kürzlich Klassentreffen. von 12 Abiturienten des Jahrgangs 1969 sind erschreckenderweise 10 Lehrer geworden, zwei sind in die Wirtschaft gegangen. Von den 10 Lehrern sind nur 3 im aktiven Schuldienst, 2 sind in der GEW tätig, der Rest tummelt sich in der Politik. Es ist schier unglaublich, was da mit unseren Steuergeldern geschieht. Ich hielt ihnen diesen Sachverhalt plausibel vor. Antwort: "Wir zahlen ja schließlich ebenfalls Steuern." Wie groß der Sachverstand der Lehrer dabei ist, zeigt sich darin, daß sie nicht einmal wissen, daß die Steuern, die sie zahlen, erst einmal von den Mehrwert-schaffenden Steuerzahlern auf ihr Konto gelangen müssen. Solange hier nicht Einhalt geboten wird, ist in unserem Bildungswesen die Luft raus. Es kann aber nur dann eine Maßnahme erfolgen, wenn dafür Mehrheiten gefunden werden. Angesichts der hohen Lehrerzahlen in den gesetzgebenden Versammlungen, wie Landtag und Bundestag, sehe ich aber selbst langfristig dafür keine Chance. Um den Sachverhalt klarzustellen: Es ist nicht die Schuld der Lehrer, daß sie die Vorteile des Systems für sich beanspruchen. Jeder würde nicht anders handeln. Es ist ganz einfach das sich verselbständigt habende System, das sich total von der Realität abgekoppelt hat und fast ausschließlich Eigeninteressen ihrer Klientel vertritt, ohne an die Schüler zu denken. Nor |
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