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Natur : Wilderniss ein begriff fuer Chaos und Anarchie...
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Recommend  Message 1 of 6 in Discussion 
From: MSN Nickname3redroses3  (Original Message)Sent: 6/3/2003 3:21 PM
Vom wilderen Westen lernen

Für die meisten Europäer, insbesondere aber für die Deutschen, ist Wildnis immer noch der Inbegriff für Chaos und Anarchie. Was helfen noch so viele Wildnis-Träume, wenn deutsche Ordnungsliebe und ästhetisches Empfinden den chaotischen Naturzuständen nichts abgewinnen können? Wie läßt sich die Liebe zu dem unaufgeräumten Verhau wecken, der nun mal - das ist unser Problem - dem ökologischen Prinzip am meisten entspricht? Und wie kommt es, dass gerade in Deutschland - ein Blick auf die Gärten genügt - ein gestörtes Verhältnis zur Wildnis zu beobachten ist?
Gerhard Trommer klärt in seinem Buch “Wildnis - die pädagogische Herausforderung�?über die kultur- und geistesgeschichtlichen Hintergründe dieser Tatsache auf. Der USA-erfahrene Professor für Biologiedidaktik zeigt auf, dass in der deutschen Bildungsgeschichte die Wildnis zum Unbild der Erziehung und Bildung gemacht wurde. Wild wurde gleichgesetzt mit unkultiviert, ungebildet, primitiv und naiv. Hier die Wilden, dort die Zivilisierten.
Im Gegensatz dazu hat der Wildnis-Begriff in den USA Karriere gemacht, ist zum Leitbild der Naturauffassung und der Umweltbildung geworden. Auch wenn die Ausbeutung riesiger Ressourcen an Bodenschätzen, die Vernichtung der Prärie und die rücksichtslose Verdrängung der Indianer die andere Seite des Bildes US-amerikanerischer Praxis zeigt, so hat doch die Erfahrung von majestätisch wildem Land das ästhetische Empfinden für einmalige Landschaften geprägt.
In Deutschland dagegen herrscht Anfang des 19. Jahrhunderts die ländlich oder städtisch gepflegte Kulturlandschaft vor und prägte das Bild in den Köpfen der Menschen.
Amerikanische Wildnis-Idole

Es muß jedoch geistige Verbindungen zwischen Europa und den USA gegeben haben: Aus dem Geist deutscher und englischer Philosophie der Romantik inspiriert entstand in den 30 er Jahren des 18. Jahrhunderts in den Neuenglandstaaten eine intellektuelle Gruppe, die sich Transzendentalisten nannten und deren Ideen bis heute auf die amerikanische Geistesgeschichte ausstrahlen.
Es handelte sich um eine philosophisch-regligiös-literarische Bewegung, der Theologen, Philosophen und Pädagogen angehörten.
Ralph Waldo Emerson, ein Hauptvertreter dieses Zirkels, hängte seinen Pfarrersrock an den Nagel, weil ihm das kirchliche Milieu zu eng wurde, und widmete sich fortan dem “living learning�? dem schöpferischen Lernen und Schreiben im Umgang mit der Natur. In der Natur und in der Kunst waltet die gleiche Gesetzmäßigkeit von Fülle und Verlust, Hervortreten und Verschwinden, Kommen und Gehen, die Emerson als “Methode der Natur�?beschrieben hat.
Sein Freund und Schüler Henry David Thoreau ist der prominente und bis heute bekannte Vertreter aus dieser Intellektuellengruppe.
Im Gegensatz zu dem mehr theoretisch geprägten Emerson setzte Thoreau seine Lebensphilosophie in die Praxis um: Er lebte von 1845 bis 1847 abgeschieden in einer Hütte im Wald bei Concord im Staat Massaschusetts, um sich in fröhlicher Muße der lebendigen Wildnis jenseits von Zivilisation und Konsum hinzugeben. Er liebte die Einsamkeit als Ort der Inspiration und der intensiven Gefühle. Schließlich entstand dort auch sein weit verbreitetes Werk “Walden - oder das Leben in Wäldern�? das zum Kultbuch für Generationen von Naturfreunden auch im 20. Jahrhundert wurde.
Vor allem aber beeindruckte seine Unbeugsamkeit und sein Mut auch in politischer Hinsicht. Damals praktizierte er schon zivilen Ungehorsam, indem er dem Staat keine Steuern zahlte, um gegen den Sklaverei zu protestieren.

Ein Thoreau für Deutschland gesucht

Solch eine Idolfigur konnte Deutschland leider nicht bieten. Auch wenn große Männer wie Johan Wolfgang von Goethe oder Alexander von Humboldt geistreiche Abhandlungen über die Natur schrieben, so waren sie doch zu edel und adlig, um der breiten Bevölkerung die Leidenschaft für die wilde Natur zu vermitteln.
Es gilt nun in unseren Landen andere Wege zu suchen, um die Achtsamkeit vor Wildnis gesellschaftsfähig zu machen. Kann die Ethik weiterhelfen?


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Recommend  Message 2 of 6 in Discussion 
From: MSN NicknameStalkers1Sent: 11/20/2003 11:31 AM
Ich weiß nicht, ob Ethik weiterhelfen könnte. Bewiesen jedenfalls ist, dass der Verstand offenkundig nur reicht, um die Natur aus dem Gleichgewicht zu bringen, sich darüber die Lebensgrundlage zu entziehen.
 
MfG
Stalkers

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Recommend  Message 3 of 6 in Discussion 
From: MSN NicknameCapribully°Sent: 11/20/2003 12:26 PM
... setzte Thoreau seine Lebensphilosophie in die Praxis um: Er lebte von 1845 bis 1847 abgeschieden in einer Hütte im Wald bei Concord im Staat Massaschusetts, um sich in fröhlicher Muße der lebendigen Wildnis jenseits von Zivilisation und Konsum hinzugeben. Was sind drei Jahre im Wald? Vermutlich hat er sich vor den Nachstellungen der Steuerfahndung aus dem Staub gemacht und so lieber einen verlängerter Urlaub im Wald als irgendwo im Knast verbracht! Wozu das Buch, Bücher werden auf Papier gedruckt, dafür mußten Bäume sterben. So ein Heuchler! Was sollen solche Lebensentwürfe?  Es sind Wünsche und Forderungen lebensfremder Spinner. Nehmen wir mal an, nur die Hälfte der Deutschen wollten so Leben. Abgeschieden mitten im Wald eins mit sich und der Natur. Können die sich alle von Beeren und Kräutern ernähren? Wohnen alle vierzig Millionen in Hütten aus Laub und Moos. Wie wollen sie sich bilden? Bedarf es da nicht einer Schule, eines Lehrers? Also in Deutschland wäre es auf Grund der Bevölkerungsdichte gar nicht möglich und auch nicht erstrebendwert. Die gepflegte Kulturlandschaft ist dass einzig mögliche und machbare für Deutschland. Es gibt ja noch Länder wo solche Lebensweisen realistisch wären. Denken wir nur an die Weiten Sibiriens. Ob man dort erbaut wäre wenn ein deutscher Thoreau mit vierzig Millionen Siedlungswilligen dort einmarschieren würde?
Capri

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Recommend  Message 4 of 6 in Discussion 
From: MSN NicknameStalkers1Sent: 11/20/2003 2:47 PM
@Capri
 
Man muß nicht nicht unbedingt in ein Extrem verfallen. Es kann Dir nicht entgangen sein, dass man inzwischen Wald weitgehend sich selbst überläßt, sich mit künstlichem Eingriff zunehmend zurückhält. So wird auch inzwischen versucht, den Flüssen die natürlichen Überflutungsgebiet "zurück zu geben". "Mit der Natur leben" bedeutet nicht zwangsläufig, man müsse wieder, mit Keule über der Schulter und mit Bärenfell geleidet, in Höhlen und Laubhütten hausen. Wäre dem anders, bräuchten wir die Lehrer heutiger Zeit nicht, denn wie könnte z.B. Cicero beim Pilze- und Beerensammel, oder auf der Jagd, wem hilfreich sein?
 
Es gibt eine natürliche Ordnung, eine durch den Menschen geschaffene. Doch macht das, was der Mensch schafft, die natürliche Ordnung nicht zu Chaos und Anarchie.
 
MfG
Stalkers

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Recommend  Message 5 of 6 in Discussion 
From: MSN NicknameCapribully°Sent: 11/20/2003 3:28 PM
Hallo Stalker,
das Verhältnis zur Natur hat sich im Laufe der Jahrhunderte ständig gewandelt und es gab Zeiten da stand der Mensch mit seinem Bedürfnissen im Einklang mit dieser. Das bedeutete dass sein Verbrauch den Wald- und Tierbestand  nicht verringerte und er über schier unermessliche Resourcen verfügte. Mit zunehmender Spezialisierung und Arbeitsteilung wurde mehr verbraucht als nachwachsen konnte. So fielen ganze Wälder der Hüttenindustrie zum Opfer, das fast kahle Erzgebirge ist dafür ein Zeugnis. Hohe Bevölkerungsdichte und zunehmender Verbrauch führte zu immer größeren Eingriffen in die Natur. Auch heute noch fügt der Braunkohlenbergbau der Natur nicht wiedergutzumachende Schäden zu. Und Ironie des Schicksals, gerade jene Gutmenschen, die sich als Bewahrer und Beschützer der Natus aufspielen sind eigentlich die größten Feinde der Natur, in dem sie beispielsweise die umweltfreundlichste Art der Energiegewinnung verteufeln Seid mehr als einen Jahrhundert haben sich Naturfreunde und Landschaftsschützer dafür eingesetzt Landschaften in ihrem Urzustand zu bewahren oder in diesen Zustand wieer zu versetzen. Leider werden sie in ihrem Bemühen durch solche Gruppen sabotiert die die tief in der Bevölkerung verwurzelte Naturliebe für ihre politische Machbessenheit missbrauchen und dadurch die ganze Naturschutzbewegung in Verruf bringen. Denn wer möchte denn gern als Grüner bezeichnet werden. Die schon seit vielen Jahren geschaffenen Landschaftsschutzgebiete und Nationalparks sind ein hoffnungsfrohes Zeichen und ich meine, falls die Gelder, die von den grünen Abzockern für ihre inszenierten Kriege missbraucht werden der  Aufforstung und  Naturbelassung der Wälder dienen man diesem Ziel dann  bedeutend näher kommen könnte..
Capri.

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Recommend  Message 6 of 6 in Discussion 
From: MSN NicknameStalkers1Sent: 11/20/2003 11:16 PM
@Capri
 
Leider triffst Du den berühmten Nagel nur zu genau auf den Kopf. Nur können wir das Rad der Entwicklung nicht stoppen, sondern bestenfalls nur verlangsamen und, selbst das erweist sich als schwierig genug: zu gründlich hat der Mensch die Tier- und Pflanzenwelt aus dem Gleichgewicht gebracht.
 
MfG
Stalkers
 
 

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