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| | From: Capribully° (Original Message) | Sent: 4/11/2003 12:13 PM |
Morgens, nachdem ich mir den Schlaf aus den Augen gerieben habe, ziehe ich etwas den Vorhang vorm Fenster beiseite und schaue auf die Wiese und den nahegelegnen Wald. Was sieht mein verschwommener Blick? Reif, Eis und manchmal auch Schnee! ...und das bald Mitte April. Und das Thermometer? Seit Wochen, ach was sag ich seit Monaten zeigt es unverdrossen minus sieben bis minus neun Grad Celcius an. Die Bäume zeigen noch nicht einmal ein zartes grün und die Wiese ist noch graubraun. Vom Frühling keine Spur. Ach wann watet Anima wieder durch das nahegelegene Bächlein und netzet ihre zarten Knöcheln mit dem sprudelnden Nass. Ach nach grüner Heid mein Herz verlangt. Capricorn |
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Vielleicht erleichert dies die Suche Capri : Anima und Animus .
| | | Was uns fehlt, was wir suchen, was rätselhaft und dadurch faszinierend ist, das ist immer ein Anderer, eine Andere, ein zuerst Fremder, das Gegenstück oder die fehlende Ergänzung: mein Animus oder meine Anima. Manchmal erschreckend, weil er die tiefsten, oft genug verdrängten Bereiche unserer Seele anspricht - manchmal sehr hilfreich und zwingend nötig, weil er uns endlich Antwort auf offene Fragen geben kann.
Im Märchen wird die Suche nach der Anima, bzw. dem Animus in allen Geschichten von verzauberten Prinzessinnen oder Prinzen erzählt. So ist der 'Froschkönig' ebenso der Animus einer selbstgefälligen, gelangweilten Prinzessin, wie es Falke und Bär bei 'Schneeweisschen und Rosenrot' oder der hässliche Unhold im 'Singenden, klingenden Bäumchen' sind. Nur unter vielen Mühen, verzweifelten Phasen und erst nach sehr langer Zeit kann der verwunschene Prinz von einer geläuterten Prinzessin (o.ä.) erlöst werden. Auch in 'Die Schöne und das Biest' wird die selbstlose Hingabe und Geduld einer schönen Frau an ein schreckliches Wesen mit dessen Erlösung und ihrer beider Glück belohnt. Eine Anima ist dagegen z.B. in 'Dornröschen', im 'Schneewittchen', im 'Aschenputtel' oder im 'Rapunzel' versteckt. Hier gilt umgekehrt dasselbe: der eitle, hauptsächlich an Kämpfen oder sinnlosem Zeitvertreib interessierte Prinz muss sich auf den Weg - seinen Reife- und Wachstumsweg - machen, um die verzauberte Prinzessin und damit auch sich selbst zu befreien.
Es kommt also nur darauf an und hängt gleichzeitig davon ab, dass zumindest einer noch viel an sich arbeiten muss - egal ob es der verzauberte Prinz ist, der Schuld auf sich geladen hat und deswegen in einem 'falschen', unpassenden Kleid, Körper, bzw. Charakter gefangen ist und erlöst werden muss oder ob es die eingebildete Prinzessin ist, die zwangsweise einen Reifeprozess durchmacht und mit Hilfe ihrer wachsenden Liebe zu einem 'unmöglichen' Partner sich selbst findet und dadurch aufgeschlossen wird für eine andere Seele - ihre Dualseele. Dann erst kann das Märchen 'wahr' werden und seine Symbolkraft für andere entwickeln.
So finden auch im Realen viiele Menschen ihre Dualseele, ihren Animus oder ihre Anima oft genug nicht unter 'Ihresgleichen', sondern entweder in einem weit entfernten Land, in einer anderen Gesellschaftsschicht oder unter verbotenen, gefährlichen Umständen. Das langwierige, hartnäckige Durchhalten gegen alle Unterschiede und Widerstände auf dem Weg zur Zweisamkeit ist dann aber meistens ein besserer Garant für eine dauerhafte Bindung als ein schnelles Feuer für jemand besonders gut Passenden.
Es ist das ewige Problem in Beziehungen, dass wir eigentlich uns selbst suchen und sehr schnell sehr einnehmend auf eine jeweils neue Liebe eingehen, weil der andere uns anscheinend so ähnlich ist, so eigenartig vertraut, so ganz und gar verstehend. Wir lassen uns faszinieren, wir identifizieren uns total - um dann nach einer gewissen Zeit zu merken: das ist ja ein Fremder, ein völlig von uns Verschiedener und überhaupt nicht passend.
Denn - sucht man einen Menschen, mit dem man in jeder Hinsicht übereinstimmt, der alles versteht und in jeder Lebenslage immer zu einem selbst stehen kann - dann gibt es dafür nur eine oder einen: sich selbst. Einen anderen aber um seiner selbst willen zu lieben, das ist ein riesiger Unterschied. Sobald wir in der Lage sind, die Unterschiede (!) zwischeneinander zu lieben, heben wir die Schatten auf und betreten ein neues Paradies. | MfG |
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Wider die Frühjahrsmüdigkeit! Ach Freund und Bruder Aqualis du ahnst die Qual die erleid ich, doch zu spät du rettest Anima nicht mehr, so rette dein eigenes Leben. Für deine Hilfe dank ich dir sehr doch sieh mal Nachricht Nummer vier. Ich will mich jetzt befreien von Anima und all den Plunder . Mit Sauerkraut und Möhrensaft bleib im Frühling ich schön munter! Capri, gesponsert von Horst Rabe |
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| | From: hugo | Sent: 3/21/2005 12:22 PM |
Aqua, ....der eitle, hauptsächlich an Kämpfen oder sinnlosem Zeitvertreib interessierte Prinz Capribully muss sich auf den Weg - seinen Reife- und Wachstumsweg - machen, um die verzauberte Prinzessin Anima und damit auch sich selbst zu befreien? Ich fürchte, Anima wird verschollen bleiben. Naja, wenigstens der Frühling ist da.
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Hähä, Capri, ich habe die Nachricht Nummer 4 gelesen. Leider erst heute. Sorry, aber das Helfersyndrom hatte mich überrumpelt. Mit anima(lischen) Grüßen |
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März
An dem grün beflognen Hang ist schon Veilchenblau erklungen, nur den schwarzen Wald entlang liegt noch Schnee in zackigen Zungen. Tropfen aber schmilzt um Tropfen hin, aufgesogen von der durstigen Erde, und am blassen Himmel oben ziehn Lämmerwolken in beglänzter Herde. Finkenruf verliebt schmilzt im Gesträuch: Menschen, singt auch ihr und liebet euch!
Hermann Hesse |
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Hi, Capri! Statt feengleicher Anima, eine handfeste Standortbestimmung durch unseren allseits verehrten Francois V. L'Amouroque Villonette Die Ballade von den schönen Frauen in Paris Schöne Frauen gibt es überall auf der weit und breiten Erdenwelt, ob am Tiber oder Senegal, im Palast und im Zigeunerzelt, ob sie braun sind oder schwarzverbrannt, ob in Flandern oder Samarkand, Japanesin oder Niggerweib, Ebenholz- und Alabasterleib: Keine Frau auf Erden küßt so süß, wie die schönen Frauen von Paris.
Auch in Polen und in Wien und Rom, in der Steppe und vom Kaukasus bis zum Nil und Amazonenstrom sind die Frauen wild nach einem Kuss. Auch in Preußen, Holland und Madrid, (Eskimos und Lappen zählen mit) wird von früh bis spät geküßt. Aber daß ihr auch noch dieses wißt: Keine Frau auf Erden küßt so süß, wie die schönen Frauen von Paris.
Selbst die Fraun im grauen Altertum, Königin von Saba, Niobe, Dalila, Astarte und der Ruhm der Lucinde, Sappho, Canadacé, Helena, Lacmé und Potiphar, muss verblassen und ins Nichts zergehn wie der Schnee vom vorigen Jahr; denn das Wort, das bleibt hier stehn: Keine Frau auf Erden küßt so süß, wie die schönen Frauen von Paris.
Zum Geleit: Darum hab ich auch nicht lange nachgedacht und den Mädchen von Paris dies Lied gemacht: Wenn der Wind es nicht verweht, wird es sein auch euer Nachtgebet: Keine Frau auf Erden küßt so süß, wie die schönen Frauen von Paris.
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@bully schau raus zum fenster alter narr, der frühling ist schon lange da , sowie auch cyrano sich gibt die ehre, nach langer fahrt durch wilde meere, cyrano |
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Cyrano oder das glückliche Ende einer Irfahrt. In fremde Länder, an ferne Gestade, zog er hinaus das Glück zu finden. Das Herz voll Sehnsucht nach großer Liebe so hoffte er Anima fest an sich zu binden.. Das Meer befuhr er kühn mit seinem Kutter nichts scherte ihm, weder sein Kind noch dessen Mutter Nur nach Anima und ihrer Gunst stand ihm sein Sinn ein Kuss von ihr war sein erhoffter und erträumter Hauptgewinn! Ach Cyrano wie musstest du doch leiden, die Heimat, dein Haus, dein Hof musstest du meiden. Zwar warst du Gast in aller Herrenländer, die Frauen und Mädchen schenkten dir die schönsten Freundschaftsbänder. Doch ihr Begehren, tapfer hast du widerstanden, denn unsichtbare Bänder dich mit Anima verbanden. Du armer Tor, nun bist du durch die Welt gesegelt Derweil ein Anderer die Anima [zensiert]. Nun bist du wieder da, mein Freund, im Kontrovers sind wie mit dir vereint und wollen so wie noch vor einigen Jahren den schönen Frauen unsere Gunst antragen. Capri |
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@ bully schön das es dich noch gibt, es ist still hier geworden hab ich das gefühl, doch du klingst immer noch wie einer der das leben liebt, so lass uns springen immer ins gewühl, es scheint doch irgendwie, irgendwelche konstanten zu geben , du bist der beweiss, mein gott nach so langer zeit darf ich das noch erleben, es klingt vielleicht ein bisschen hochgestochen, aber es ist als käme man nach hause, bin eben erst von hier aufgebrochen, noch nicht weit gekommen und mach doch schon eine pause, wie lange ist das alles her, jedoch erzähl, wie ist es dir ergangen, was alles ist passiert, die alten tage sie sind schon lang vergangen, cyrano |
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